Crime Scenes: Das neue Hörspielmusik-Album von Jan-Friedrich Conrad

Hörspiel 'Massaker' wird vorgestellt!

verfasst von Detlef Kurtz
am 15. März 2002

A.J. Weigoni stellt sich mit seiner Co/Autorin Barbara Ester mit dem Krimi »Massaker« bewußt in die Tradition der hard-boiled school, die in den 1920-er Jahren mit dem Black Mask Magazine, einem amerikanischen Groschenheft, ihr Publikum fand.

Verbrechen ist immer auch das Produkt der Gesellschaft, es legt ihr Wesen offen. Jacqueline, die Hauptfigur in »Massaker« ist die Manifestation eines Verbrechertypus', der erst durch die Globalisierung entstehen konnte: ein sich selbst entfremdeter Mensch, der in der Anonymität des Ballungsraums seine Psychopathien ausleben kann. Gewalt ist für Jaqueline eine Notwendigkeit. Es geht in ihrer Natur um den Kreislauf von Vernichtung und Erneuerung.

A.J. Weigoni ist es gelungen dem Genre Schundliteratur eine ästhetische Dimension abzugewinnen, er gibt so der Sprache der Straße im 21. Jahrhundert eine künstlerische Form.

Dafür wurden A.J. Weigoni und seine Co/Autorin Barbara Ester im Dezember 2001 mit dem Künstlerpreis "Das Hungertuch" ausgezeichnet.

Diese Auszeichnung wird an Künstler verliehen, die mit experimentellem Pioniergeist im 21. Jahrhundert neues künstlerisches Terrain aufbrechen. Besonderes Interesse gilt bei diesem Künstlerpreis die Verschmelzung unterschiedlicher Genres wie Sprache, Sound, Installation, bewegte und eingefrorene Bilder.

Dies führte zur Zusammenarbeit mit Tom Täger, dem Musikpreisträger des Künstlerpreises. Täger, der in seinem Tonstudio an der Ruhr die ersten Alben von Helge Schneider und Tom Liwa produzierte oder die Missfits begleitete, hat gleichfalls ein Faible für Trivialmythen. Die musikalische Umsetzung ist jetzt abgemischt und wird zwischen dem 28. Mai - 3. Juni auf den Internationalen Hörspieltagen in Rust (bei Wien) vorgestellt.
Quelle: Matthias Hagedorn - Pressesprecher des Projekts