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»Tempe Brennan: Fahr zur Hölle« (gelesen von Ranja Bonalana)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Ranja Bonalana
Regie: Wolf-D. Fruck
Format: 6 CDs
Länge: ca. 435 Min.
Herausgabe: September 2011
ISBN: 978-3-8371-0969-6
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Klappentext

In Charlotte, Tempe Brennans Heimatstadt, ist die Hölle los. 200.000 NASCAR-Fans sind auf dem Weg zum Charlotte Motor Speedway und dem großen Rennwochenende. Auf einer Müllhalde nahe der Anlage wird in einem Teerfass eine Leiche gefunden. Ist es die lange vermisste Cindi? Ihre Ermittlungen führen Tempe ins Fadenkreuz einer Verschwörung. Sie arbeitet fieberhaft daran, den Fall schnell aufzuklären. Doch sie weiß: Das Böse holt dich immer ein.

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Buch © 2011 by Karl Blessing Verlag - München
Hörbuch © 2011, Random House Audio

Rezension

Ein Mord in der Motorsport-Welt muß aufgeklärt werden. Tempe Brennan ermittelt. Die Motive sind unklar. Wer es getan hat, bleibt vorerst ein Rätsel. Aber nicht nur der verzwickte Fall fordert Tempe, auch die leicht verrückte Verlobte ihres Ex sorgt für private Turbolenzen.

Für alle, die die Figur aus der TV-Serie „Bones“ kennen, wird sich eine Überraschung einstellen. Denn das Original ist sehr viel humoriger und löst allein die Fälle und nicht mit einem smarten, anschmachtenden FBI-Agenten. Aber wer diesen Folgeroman hört oder liest, muß keine Angst haben, nicht durchzusteigen. Die Handlung steht für sich allein und ohne Probleme kann ihr gefolgt werden. Überraschend ist die Einordnung als Thriller. Es geht über die ganze Spielzeit interessant und lustig zu. Es it ein normaler Krimi, der zwar am Ende einen spannenden Höhepunkt hat, aber ein Thriller ist es sicherlich nicht. Das hält Hörer aber nicht davon ab bestens unterhalten zu werden! Das Hauptaugenmerk ist die Ermittlung und die Lösung, nicht so sehr das Verbrechen selbst, wie es oft bei Thrillern üblich ist. Die Autorin sorgt für authentische Beschreibungen und guten Erklärungen dafür, das jeder Schritt auch glaubwürdig klingt. Für Humor sorgen private Dinge, die ab und an mit eingestreut werden, wie die erwähnte Verlobte, die für kleine Lacher sorgt. Langeweile kommt auf keinen Fall auf. Wer aber einen eher ernsten Grundton erwartet, ist falsch.

Als Leserin hören wir Ranja Bonalana, die auch die deutsche Synchronstimme von „Bones“ in der gleichnamigen TV-Serie ist. Sie bestreitet die Ich-Erzählung liebenswert und mit viel Spielfreude. Jede Figur bekommt eine eigene, aber nicht zu übertriebene Note. Die Energie beim Vortragen und das Tempo animieren dazu, den Roman in einem Rutsch durchzuhören. Es gibt keine quälenden Momente, wo die Leistung der Sprecherin nachlässt. Etwas gewöhnungsbedürftig sind nur die Aussprache von englischen Orten, was manchmal etwas bemüht amerikanisch klingt.

Das Hörbuch wird in der klassischen CD-Box geliefert. Jede CD hat also einen eigenen, festen, Platz. Vertauben ist nicht möglich, da glücklichweise nicht die einfachen Pappschuber zum Einsatz kommen, wie es leider viele Verlage inzwischen machen. Der Ton ist durchweg gut, könnte aber vom Pegel etwas leiser sein. Eine gute Anzahl von Kapiteln ermöglichen den Wiedereinstieg, allerdings könnten die Marken großzügiger gesetzt werden. Es gibt Längen von bis zu 9 Minuten pro Track, wo die Unterteilung oft möglich wäre, aber nicht gemacht wird. Ein wenig mehr Logik beim setzen der Tracks wäre wünschenswert. Das Covermotiv ist schlicht, verrät aber doch in welche Richtung die Ermittlung geht.

Fazit: Gelungener Krimispaß! Eine gut aufgelegte Ranja Bonalana verleiht der Lesung den Humor und die Spannung, den die Vorlage bietet. Ein Genuss für alle, die leichte Krimi-Literatur mögen.