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»Schneller als der Tod« (gelesen von Christoph Maria Herbst)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Christoph Maria Herbst
Format: 6 CDs
Länge: ca. 408 Min.
Herausgabe: März 2010
ISBN: 978-3-86717-540-1
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Klappentext

Pietro Brnwa ist clever, skrupellos und war, bis er ausstieg, ein Killer für die Mafia. Er ist der letzte Mensch, den man als behandelnden Arzt im Krankenhaus treffen möchte. Dr. Peter Brown ist Assistenzarzt. Er hat Talent, eine höllenmäßige Nachtschicht in Manhattans berüchtigtstem Krankenhaus und eine Vergangenheit, die er lieber geheim hält. Bis einer der alten Mafiabosse eingeliefert wird, der einen komischen Gedanken hat: dass Peter Brown und Pietro Brnwa möglicherweise ein- und dieselbe Person sind...

Hörbuch © 2009/2010, Der Hörverlag - München

Rezension

Wir hören die Gedanken und Beobachtungen von Dr. Pietro Brnwa, der nicht nur Arzt, sondern auch ein Killer ist, der für die Mafia arbeitet. In beiden „Berufsfeldern“ ist er gut, aber sein Benehmen erinnert sehr stark an „Dr. House“, jedoch wirkt der bekannte TV-Arzt, im direkten Vergleich, wie ein Chorknabe. Äußerst arrogant, ironisch und beiläufig erzählt er seine Geschichte, die mal düster, mal eklig und mal auch humorvoll ist!

Für die Lesung konnte Christoph Maria Herbst gewonnen werden. Die Ich-Erzählung wird – wie zu erwarten – in einem „Stromberg-Tonfall“ dargeboten. Dabei bleibt es nicht aus, das ein Schmunzeln bewirkt wird, auch wenn einiges was erzählt wird, nicht unbedingt jugendfrei ist, oder besser: Gar nichts. Denn die Morde und die Details zu Operationen und Krankheiten ist wirklich nichts für junge Ohren. Die Hörbuchversion verwirrt zunächst, denn besonders am Anfang wird zwischen Alltag in der Klinik und den Mordaufträgen hin und her gewechselt und das auf einer recht schnellen Art. An diesen Stil muß man sich erst gewöhnen und hat man dies, steht guter Unterhaltung nichts im Wege.

Die Betonungen sitzen. Nichts klingt unmotiviert. Der Inhalt ist allerdings am Anfang noch recht belanglos und ein „Ich muß es jetzt durchhören“ entsteht nicht. Die Geschichte ist aber so originell, dreist, ironisch und schräg, das dennoch weitergehört wird. Das Finale ist recht durchgeknallt, aber passt zum Gesamtbild.

Über die Verpackung kann nicht viel gesagt werden, da eine spezielle Presse-Version zugesendet wurde, die ein wirklich nettes Fan-Item wäre. Die CDs kommen in Form einer Krankenakte, während die Originalverkaufsversion in einer normalen Version ausgeliefert wird. Die 6 CDs stecken in durchsichtigen Plastikhüllen und können so schnell entnommen werden. Kratzer entstehen so nicht. Die Tonqualität ist hervorragend.

Fazit: Eine total schräge Gangster-Komödie, die jede „Dr. House“-Episode, wie ein harmloses Kaffeekränzchen erscheinen lässt. Für alle Fans, die schräge Geschichten lieben.