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Erlend Loe

»Naiv.Super« (gelesen von Andreas Fröhlich)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Andreas Fröhlich
Regie: Thomas Krüger
Format: 4 CDs
Länge: keine Angaben
Herausgabe: Mai 2009
ISBN: 978-3-7857-3876-4
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Klappentext

Manchmal genügen die kleinen Anlässe, um einen aus der Bahn zu werfen. Als der ältere Bruder ihn beim Krocket besiegt, gerät der Ich-Erzähler, ein 25-jähriger Student, in eine Lebenskrise. Er schmeißt alles hin, er lebt in den Tag hinein und beginnt nachzudenken – über sich, über das Leben, über das, was er hat, und das, was ihm fehlt, bespielsweise eine Freundin. Und ob die Dinge besser oder schlechter werden.

© 2009, Lauscherlounge Records - Berlin
Originalbuchausgabe © 1996 by J. W. Cappelens Forlag a.s. - Oslo

Rezension

Das vorliegende Hörbuch bietet das, was die Inhaltsangabe kurz und knackig beschreibt. Ein junger Mann bekommt durch eine kleine Begebenheit einen Tiefpunkt und hinterfragt, was er richtig und falsch gemacht hat. Er fängt an nachzudenken und die Art wie dieses Nachdenken erzählt wird, ist so unterhaltsam und humorvoll, das diese Geschichte mit Sicherheit mehr als einmal im CD-Player landet. Es wird eine Liste erstellt, mit den Dingen, die gemacht wurden und die, die wohl noch gemacht werden könnten. Eine Sache, die – wenn man nicht aufpaßt – schnell abfärben kann und eine eigene Liste erstellt wird. Ungewöhnlich, aber erstaunlich kurzweilig, sind die oft sehr kurz gehaltenen Dialoge, die aber genau durch ihre bruchstückartige Wortführung für Humor und Tempo sorgen. Trotz dieser eigenartigen Erzählform ist eine klare Handlung zu erkennen und am Ende wurde eine schöne Geschichte gehört, die so verrückt und banal ist, das sie schon wieder gut ist!

Andreas Fröhlich liest diesen Stoff, und wie das Cover verrät, hat er diesen auch ausgewählt. „Naiv.Super“ ist ein Hörbuch aus der Andreas-Fröhlich-Reihe „Handverlesen“ und da ist es kein Wunder das der beliebte Sprecher (bekannt als Bob aus „Die drei ???“ / dt. Stimme von Edward Norton) auch ohne Durchhänger die 4 CDs mit hörbarer Begeisterung vorträgt. Besonders seine ironisch klingende Stimme passt perfekt zum Inhalt. Das Tempo ist nie zu schnell und auch bei den erwähnten Mini-Dialogen ist immer klar, wer was sagt. Allerdings trübt der Schein, denn wie ein paar Outtakes auf der letzten CD verraten, gab es doch die einen oder anderen Hänger, die aber im fertigen Hörbuch kein bisschen spürbar sind.

Das Cover ist weiß und schlicht gehalten. Ungewöhnlich sind allerdings die künstlichen Flecken am oberen Rand und auf der Rückseite, sodass man zunächst glaubt ein dreckiges Digipak in den Händen zu halten. Die CDs sind in kleinen Pappschlitzen gesteckt, daher ist Vorsicht bei der Herausnahme angebracht, um keine Kratzer zu hinterlassen. Das kleine Booklet enthält die Biografie von Autor und Sprecher und einem Vorwort, wobei es sehr schade ist, dass die Vorwörter nicht auch auf der CD selbst vorgetragen werden, da auch blinde Hörbücher konsumieren und so nicht in den Genuß dieser Zeilen kommen.

Fazit: Kurzweillig! Viel Tempo, Humor und ein guter Sprecher machen die Ich-Erzählung zu einem Hörspaß, der nicht nur einmal gehört wird.