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Tom Clancy

»Jack Ryan: Command Authority - Kampf um die Krim« (gelesen von Frank Arnold)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Frank Arnold
Regie: Gerhard Ruhs
Format: 4 mp3-CDs
Länge: ca. 23 Std. und 33 Min.
Herausgabe: September 2014
ISBN: 978-3-8371-2987-8
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Klappentext

Der Aufstieg zur Macht des neuen starken Mannes in Russland verdankt sich dunklen Machenschaften, die Jahrzehnte zurückliegen. Ausgerechnet Präsident Jack Ryan war daran nicht ganz unbeteiligt, aber er ist auch der Einzige, der jetzt den Übergriff einer wiedererwachten Weltmacht auf die Krim stoppen kann. In einem fiktiven, aber nicht minder wirklichkeitsnahen Szenario zeigt Tom Clancy auf beeindruckende Weise, wie schnell alte Fronten wieder stehen, wenn Großmachtstreben und wirtschaftliche Interessen sich in die Hand spielen.

deutsches Hörbuch © 2014 by Random House Audio

Rezension

Mit „Command Authority – Kampf um die Krim“ bringt Random House Audio erstmals ein Jack Ryan-Abenteuer als deutsches Hörbuch. Der bereits verstorbene Tom Clancy scheint gute Kontakte zu haben, oder aber eine sehr gute Spürnase. Die Realitätsnähe ist sehr erschreckend. Es wird eine fiktive Geschichte rund um Russland und deren Umgang mit der Krim geschildert. Der Roman erschien aber 2013, also weit vor der realen Situation, die heute immer noch die Politiker weltweit beschäftigt. Das Thema ist auch im fiktiven Geschehen sehr politisch, aber für spannende Momente bleibt dennoch genug Spielraum. Jack Ryan, der mittlerweile US-Präsident ist, steht nicht durchweg im Mittelpunkt. Sein Sohn bestreitet einen Großteil der Handlung. Es wird zwischen beiden hin und her gesprungen und so eine schöne Dynamik erreicht. Ein wenig seltsam mutet allerdings ein Rückblick aus Jack Ryans Vergangenheit an, auch wenn dieser kleine Abstecher durchaus zu gefallen weiß. Das Tempo ist recht unterschiedlich. Im Grunde gibt es keine klare Spannungssteigerung, aber die Figuren sind so interessant und die Dialoge recht natürlich gehalten. Langweilig ist der Roman daher nie, aber ein Thriller ist er nicht wirklich, dazu ist er viel zu ruhig.

Die ungekürzte Hörbuchfassung wird von Frank Arnold vorgetragen. Er wählt eine ruhige Lesart, die recht dezent bleibt. Ein rechtes herzhaftes spielen, wie bei anderen Kollegen, gibt es nicht. Die Figuren bekommen zwar eine andere Färbung als die nüchtern vorgetragenen Beschreibungen, aber das Tempo bleibt ruhig und besonnen. Der Lesecharakter bleibt somit stärker vorhanden, als bei anderen Titeln. Statt „Kapitel 1“ wird einfach „1“ gesagt, was bei jedem Kapitelwechsel seltsam anmutet und stört. Schade, dass die Regie auf diese kleine Feinheit nicht geachtet hat.

Das Hörbuch wird auf 4 mp3-CDs geliefert. Leider wurden die Tracks nicht in Ordner gepackt. Wer also die Dateien auf eine Festplatte zieht, wird diese selbst anlegen müssen. Ja nach Abspielgerät kommt es außerdem zu langen Pausen pro Trackwechsel, dies ist aber eher dem jeweiligen Abspielgerät anzulasten, da es keinerlei Pausen zwischen den Tracks gibt.

Fazit: Hochaktuell, auch heute noch. Der fiktive Roman begeistert durch Realitätsnähe und einem gut gewobenen neuen Abenteuer, auch wenn der Begriff „Thriller“ nicht so ganz passen möchte. Der Roman ist packend, aber nie sonderlich spannend.