Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Harlan Coben

»Ich vermisse Dich« (gelesen von Detlef Bierstedt)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Detlef Bierstedt
Regie: Sebastian Kressin
Format: 2 mp3-CDs
Länge: ca. 13 Std. und 43 Min.
Herausgabe: März 2015
ISBN: 978-3-8445-1771-2
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Klappentext

Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist Single, seit sich einst der Mann ihres Lebens einfach aus dem Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, entdeckt sie ihn erstaunt auf dem Profilbild einer Dating-Website. Da wird der Mann plötzlich zum Verdächtigen in einem Mordfall – und Kats Nachforschungen führen tief in ihre eigene schmerzhafte Vergangenheit. Derweil belauert ein Mörder aus der Ferne jeden einzelnen von Kats Schritten. Denn ihre Recherchen drohen einen sorgfältig ausgeklügelten Plan zu stören. Einen Plan, der mit den Sehnsüchten und Hoffnungen einsamer Herzen spielt, bei dem es um viel Geld geht – und der schon so viele Menschenleben gekostet hat, dass es auf eines mehr nicht ankommt …

Hörbuch © 2015, Der Hörverlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Rezension

Das ungekürzte Hörbuch entführt uns in einem interessanten, aber doch ziemlich vollgeladenen Kriminalroman. Autor Harlan Coben erzählt eine Geschichte, die wie aus dem echten Leben zu kommen scheint. Natürliche Lebenssituationen werden glaubwürdig eingeflochten. Sie wirken zunächst völlig belanglos, gehören aber oft zur Haupthandlung. Der Autor verläuft sich aber gerne in Nebensächlichkeiten, weshalb über lange Strecken kaum Spannung aufkommt. Das am Ball geblieben wird, ist den natürlich beschriebenen Figuren zu verdanken. Es fällt leicht, die Ermittlerin Kat in das Herz zu schließen. Nach nur wenigen Kapiteln möchte man einfach wissen, wie es weiter geht. Gelegentlich schwenkt die Handlung zum Bösewicht um, was wiederum die Neugier anstachelt. Gekonnt wird verschwiegen, was eigentlich los ist. Das Finale überrascht durch Wendungen, die nicht unbedingt vorausgesehen werden können.

Die Lesung wird von Detlef Bierstedt gelesen. Er ist vor allem als Synchronstimme von George Clooney und Jonathan Frakes (Cmdr. Riker aus Star Trek: TNG) bekannt. Seine ruhige Stimme führt glänzend durch die Handlung. Das Tempo stimmt zur jeder Zeit. Die Betonungen sitzen. Es kommt nie zu langweilig vorgetragenen Kapiteln. Herr Bierstedt bekommt auch hellere Töne sehr gut hin, weshalb auch die Dialoge der Hauptprotagonistin glaubwürdig vorgespielt werden.

Das einzige Sorgenkind bleibt die Verpackung. Seit „Der Hörverlag“ teil von Radom House ist, werden dort die gleichen seltsamen Größen – für mp3-Ausgaben – verwendet. Die Verpackung passt nicht in ein normales CD-Regal und kann im Prinzip nur hingelegt werden, oder muß in ein anderes Regal. Die CDs sind leider nur in zwei Pappschlitze eingesteckt, was Kratzer und Schäden leichter möglich macht. Das Hörbuch wurde lieblos auf die CDs geklatscht. Es gibt keine Ordner. Wer das Hörbuch auf ein anderes Gerät importieren möchte, muss diesen erstmal anlegen.

Fazit: Wenig Tempo, aber viele gut eingefädelte Stränge, die für interessante Stunden sorgen. Die Heldin wirkt so natürlich, dass schnell eine Sympathie für sie entsteht und der Krimi durchgehört wird.