Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Ingar Johnsrud

»Fredrik Beier 2: Der Bote« (gelesen von Dietmar Wunder)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Dietmar Wunder
Regie: Dr. Joachim Hoell
Format: 2 mp3-CDs
Länge: ca. 12 Std. und 46 Min.
Herausgabe: Mai 2018
ISBN: 978-3-8371-3928-0
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Klappentext

In einer Villa in einem reichen Vorort Oslos wird die Leiche eines kürzlich verstorbenen Mannes gefunden. Von der Bewohnerin des Hauses, einer alten Witwe, fehlt jede Spur. Der Tote wird als ihr Sohn identifiziert – der vor zwanzig Jahren bei einem Militäreinsatz ums Leben kam. Kurz darauf entdeckt man in einem Abwasserschacht am anderen Ende der Stadt eine zweite Leiche. Der Körper des unbekannten Mannes weist schwere Folterspuren auf. Hauptkommissar Fredrik Beier glaubt an eine Verbindung zwischen den beiden Fällen, doch irgendjemand scheint verhindern zu wollen, dass diese ans Licht kommt – Akten werden gesperrt, Beweismittel verschwinden …

Hörbuch © 2018, Random House Audio, München

Rezension

Ein Roman, der erfreulicherweise spannend ist, ohne zu sehr auf detaillierte Gewaltdarstellung zu setzen. Das ist durchaus etwas, was viele Autoren anders angehen, was aber keineswegs sein muß, um Spannung zu erzeugen. Ingar Johnsrud beweist, dass ein packender Thriller auch mit weniger Blut auskommen kann. Der Kriminalfall ist gleich zu beginn interessant und baut schnell eine angenehme Stimmung auf. Düster, aber nie zu sehr. Spannend, aber nie durch zu viel Gewalt. Die Figuren werden schnell ins Herz geschlossen. Gut und Böse werden wunderbar in Szene gesetzt. „Ein Fall wie ein Puzzle“, schreibt eine Zeitung, dessen Zitat auf der Rückseite der Verpackung des Hörbuchs zu sehen ist, diese Meinung kann durchaus unterstrichen werden. Wer diese Art von Krimis mag, kann bedenkenlos zugreifen, doch Vorsicht: Um so näher das Ende, desto spannender die Handlung!

Dietmar Wunder wurde verpflichtet, um mit seiner Spielfreude die Hörer zu begeistern. Wie gewohnt geht er mit viel Energie an die Arbeit. Jede Figur bekommt eine eigene Färbung, sodass seine Interpretation wie ein „Ein-Mann-Hörspiel“ wirkt und schnell vergessen ist, das eigentlich eine Lesung im Abspielgerät gelandet ist. Die Betonungen sitzen. Das Tempo wird der jeweiligen Szene angepasst. Das Endergebnis ist eine packende Lesung, die zu jedem Zeitpunkt gut unterhält.

Das Hörbuch wird auf 2 mp3-CDs präsentiert. Wie – leider – von Random House üblich - in einer Verpackung die nicht aufrecht allein stehen kann, oder ins CD-Regal passt. Die CDs stecken in Pappschlitzen. Ein Booklet gibt es nicht. Die mp3-Files wurden ohne Ordner auf die CD gepresst. Es ist, beim Übertragen auf andere Geräte, daher ratsam einen Ordner zu erstellen. Die Tonqualität ist durchweg gut.

Fazit: Kein Fest der Gewalt, sondern für die Gänsehaut mit Niveau. Nie langweilig und mit einem gelungenen, steigenden Tempo, das für eine stetig steigende packende Atmosphäre sorgt.