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»Drei Geschichten« (gelesen von Oliver Rohrbeck und Andreas Fröhlich)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Oliver Rohrbeck und Andreas Fröhlich
Format: 1 CD (17 Tracks)
Länge: ca. 66 Min.
Herausgabe: 20. Januar 2006
ISBN: 3-98103-147-4
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Klappentext

Ambrose Bierce "Der Totenwächter" (Track 1 bis 5)
Intrumentale Musik (Track 6 - 1:32 Min.)
Guy de Maupassant "Die Nacht" (Track 7 bis 11)
Edgar Allan Poe "Das verräterische Herz" (Track 12 bis 17)

© 2006 by www.lauscherlounge.de

Rezension

„Drei Geschichten“, gelesen von den wohl bekanntesten Hörspielstimmen Deutschlands: Oliver Rohrbeck, Jens Wawrzeck und Andreas Fröhlich – auch bekannt als „Die drei ???“ – präsentieren düstere Texte, mit ebenso düsteren Musikstücken und erzeugen so eine besondere Gruselatmosphäre. Nicht nur die Geschichten unterscheiden sich von einander, auch die Art der Darbietung ist drei Mal anders. Die Produktion sorgt für Abwechslungsreiche gute 60 Minuten.

Den Anfang macht „Der Totenwächter“ und wird gelesen von Oliver Rohrbeck. Besonders liebevoll fällt nicht nur die temporeiche Umsetzung, sondern auch die dezent eingespielten Geräusche und natürlich die Musik, die sich der jeweiligen Situation anpaßt und für die passende Stimmung sorgt. Die Lesung hätte noch ein bisschen freier gelesen werden können, da hin und wieder dazu geneigt wird „nur“ zu lesen, statt sich in die Geschichte richtig zu vertiefen. Doch das Finale der Geschichte lässt dieses kleine Manko schnell vergessen.

Die zweite Geschichte – „Die Nacht“ – wird von Jens Wawrczeck gelesen. Fast schon flüsternd erzählt er uns die Handlung und gerade durch die leise Art, sitzt man gebannt vor dem CD-Player.

Der krönende Abschluß bildet „Das verräterische Herz“, dass von Andreas Fröhlich meisterhaft vorgetragen, nein, gespielt wird. Andreas Fröhlich sorgt als Ich-Erzähler für einen dicken Schauer über den Rücken und der dazugehörigen Gänsehaut.

Technisch hätte Track 4 locker einen zweiten Track möglich gemacht, um eine noch bessere Unterteilung zu erreichen. Die zweite und dritte Geschichte haben eine optimale Trackeinteilung. Ein einfaches Wiederfinden ist ohne langes Suchen möglich. Die Lautstärke ist etwas über den gewohnten Pegel, aber es ist nichts übersteuert aufgenommen, daher kann – wie gewohnt – die bevorzugte Lautstärke mit dem Lautstärkenregler erreicht werden..

Das Design ist schlicht, aber gekonnt. Sehr schade ist, das eine richtige Inhaltsangabe nicht gibt, stattdessen nur eine Trackeinteilung, die eine Kaufentscheidung nicht unbedingt einfacher macht. Die CD-Seite ist zu dunkel gedruckt und nur schwer leserlich und dürfte im Regal daher nicht ins Auge fallen.

Fazit: Die Geschichten haben eine sehr angenehme Länge, die besonders zum Hören bei einer kurzen Autofahrt, oder einer anderen kurzen Tätigkeit einlädt. Es wird eine Atmosphäre geschaffen, die durch die düstere Musik und den liebevoll vorgetragenen Texten, voll zur Geltung kommt und jedem Hörbuchfan (keine Abneigung gegen Grusel vorausgesetzt) gefallen wird...