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Richard Dübell

»Die Teufelsbibel« (gelesen von Klaus-Dieter Klebsch)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Klaus-Dieter Klebsch
Regie: Katie Schaefer
Format: 6 CDs
Länge: ca. 462 Min.
Herausgabe: September 2007
ISBN: 978-3-7857-3373-8
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Klappentext

Böhmen 1572. In einem halb zuerstörten Kloster wird der sechjährige Andrej Zeuge eines schrecklichen Blutbades. Zehn Menschen, darunter Andrejs Eltern, werden brutal ermordet. Andrej kann fliehen und nimmt eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Kirch mit sich. Um jeden Preis schützte die verschworene Mönchgesellschaft sieden satanischen Schatz: den Kodex Gigas, die Teufelsbibel. Andrej verteidigt sein einziges Erbe gegen jede Gefahr...

© und (P) der Hörbuchfassung 2007 by Lübbe Audio

Rezension

Zunächst kommt der Verdacht auf, das wir so etwas wie Sakrileg im CD-Player eingelegt haben, dem ist aber nicht so. Die Teufelsbibel ist eigentlich nur der Aufhänger der Geschichte, so richtig im Mittelpunkt steht sie allerdings nicht. Sie ist nur das Motiv – oder Ziel – verschiedener Personen. Ein Großteil des Romans erzählt die Geschichte eines Liebespaares, das sich durch das Mittelalter kämpfen muß. Eine Liebe, die nicht erwidert werden soll, weil die Frau bereits jemand anderen versprochen wurde. Langsam, aber doch mit viel Feinarbeit wird ein roter Faden gesponnen. Gute Dialoge und spannende Szenen schaffen ein gutes Tempo. Es gibt sowohl ruhige, als auch schnelle Szenen. Langweilig wird die Handlung nie.

Für die Lesung konnte Klaus-Dieter Klebsch, der derzeit für viele als Hugh Lauries Stimme in Dr. House ein Begriff ist, verpflichtet werden. Herr Klebsch weiß, welche Betonung er setzen muß. Ein Aufwärmen, das bei den einen oder anderen Kollegen, besonders bei längeren Lesungen, zu hören ist, gibt es nicht. Die Qualität seiner Darbietung ist immer auf dem gleichen Niveau. Sehr schön ist auch, dass er in Notsituationen, z. B. wenn eine Person um Hilfe ruft, wirklich auch ruft! Aussprachefehler sind nicht vorhanden. Die Figuren werden so zum Leben erweckt, dass mitfiebern nicht ausbleibt. Ehe man sich versieht, ist das Ende des Hörbuches erreicht!

Lübbe Audio hat das Design geändert. Statt einem steril wirkenden 6er-Plastik-Case, werden die CDs nun in einem stilvollen Digipak geboten. Die CDs sind in kleinen Pappschubern untergebracht. Die Informationen sind alle – wie früher auch – auf der Verpackung untergebracht, sodass ein Inlay nicht notwendig ist. Auf der einen Seite ist das Design begrüßenswert, auf der anderen muß aufgepaßt werden, das beim Herausnehmen keine Kratzer entstehen, weil die CDs ja rausgeschoben werden! Die Kapitelaufteilung auf den CDs könnte etwas großzügiger sein. Die Tonqualität ist vorbildlich.

Fazit: Eine interessante und durchaus packende Geschichte wird ebenso vorgetragen. Die Lesung gewinnt durch die Art von Klaus-Dieter Klebsch deutlich an Tempo und überzeugt auch in ruhigen Momenten. Ein Hörbuch, das nicht ganz so reißerisch wie „Sakrileg“ daherkommt, aber dennoch jede Menge Unterhaltung bietet.