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John Grisham

»Das Manuskript (Camino Island 2)« (gelesen von Charles Brauer)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Charles Brauer
Regie: Oliver Versch
Format: 2 mp3-CDs
Länge: 9 Std. und 47 Min.
Herausgabe: August 2020
ISBN: 978-3-8371-5294-4
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Klappentext

Bruce Cable, Betreiber der Buchhandlung Bay Books, bereitet gerade die Lesung eines Bestsellerautors vor, als Hurrikan Leo Camino Island heimsucht. Der Gouverneur ordnet eine Evakuierung der Insel an, aber Bruce beschließt zu bleiben. Der Sturm fordert mehrere Todesopfer und auch Bruces Freund Nelson Kerr, ein Thrillerautor, kommt ums Leben. Allerdings stellt sich heraus, dass nicht der Sturm die Todesursache war, sondern mehrere Schussverletzungen am Kopf. Bruce beginnt zu ermitteln: Könnte die Lösung des Falls auf den Seiten von Nelsons Roman zu finden sein?

© 2020, Random House Audio - München
Die Originalausgabe ist unter dem Titel "Camino Winds" erschienen

Rezension

John Grisham kehrt zu „Camino Island“ zurück. Der erste Roman, der in Deutschland unter den Titel „Das Original“ 2017 erschien, handelte um Bruce, der sein Ganoven-Dasein beendete und seine Liebe für Bücher entdeckte. Doch im Gegensatz zu „Das Original“ geht es in der Fortsetzung nicht bedächtig zu. Es geschieht ein Mord, der aufgeklärt werden will. Um so mehr von der Wahrheit aufgedeckt wird, desto gefährlicher wird es für die Protagonisten. Die Geschichte ist deutlich spannender und temporeicher. Anwälte und Richter spielen aber keine große Rolle, denn es ist eines der Bücher, wo John Grisham bewusst auf die Fokussierung von Ermittler verzichtet und Privatleute in eine schwierige Situation bringt, was nicht minder unterhaltsam ist.

Die Hörbuchfassung wird von Charles Brauer zum Besten gegeben. Herr Brauer ist „Die Stimme Grishams“ seit über 20 Jahren. Das erste Grisham-Hörbuch mit ihm erschien in den 90er Jahren. Wie immer wird gut vorgetragen. Figuren bekommen eine eigene Note, aber die Darstellung wird nicht übertrieben. Ein Genuss für alle, die etwas mehr als eine Lesung möchten, aber nicht eine zu lebendige Interpretation. Die Betonungen sitzen. Der Vorleser überzeugt von der ersten bis zur letzten Minute. Im Gegensatz zu den letzten Jahren stimmt auch das Tempo. Ein Erhöhen des Tempos via Software ist diesmal nicht nötig.

Negativ fällt, wie immer bei Random House, die Verpackung auf. Sie passt aufrecht nicht in ein normales CD-Regal. Die mp3-CDs stecken wie gewohnt in Papptaschen. Alle Informationen sind auf der Verpackung, weshalb auf ein Booklet nicht beiliegt.

Fazit: Eine Fortsetzung, die deutlich spannender und temporeicher ist. Langweilige Momente bleiben aus. Die Vortragsart lässt keine Wünsche offen. Ein Roman, der ganz ohne Anwälte, aber mit einem gelungenen Plot zur Sache kommt.