Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Jean-Christophe Grangé

»Choral des Todes« (gelesen von Wolfgang Pampel)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Wolfgang Pampel
Regie: Katie Schaefer
Format: 6 CDs
Länge: ca. 450 Min.
Herausgabe: Oktober 2009
ISBN: 978-3-7857-4151-1
Jetzt bestellen bei Amazon.de

Klappentext

Ein markerschütternder Schrei hallt durch die Kirche, ein Todesschrei. Lionel, Polizist im Ruhestand und zufällig vor Ort, will zu Hilfe eilen und kommt Sekunden zu spät. Der Mann auf der Empore ist bereits tot, seinen Kopf umgibt eine dunkle Blutlache wie ein Heiligenschein. Etwas an dem Toten und seinem Sterben fasziniert Kasdan. Er muss den Mord einfach untersuchen und entdeckt ein grauenvolles Geheimnis: Unschuldig wirkende Kinder sind der Schlüssel, und sie sind keinesfalls Engel, sondern die Ausgeburt des Bösen.

Deutsche Buchausgabe © 2009, Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
Hörbuch © 2009, Lübbe Audio, Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach

Rezension

Eine mitreißende düstere Geschichte wird präsentiert, die aber nach der halben Spielzeit in unglaubwürdigen Unsinn mutiert. Die Nazis sind mal wieder unnatürlichen Phänomenen auf der Spur, wie man es schon von Indiana Jones gewöhnt ist. Das, was dann zutage gebracht wird, wird zwar sehr gut erklärt, zerstört aber die bis dahin gut durchdachte Geschichte. Interessant, packend und spannend bleibt das Hörbuch dennoch, was vor allem an den guten Dialogen und Interpret Wolfgang Pampel liegt.

Wolfgang Pampel, die deutsche Stimme von Harrison Ford, wurde für diesen Roman, als Vertretung für Joachim Kerzel, der eine längere – inzwischen überstandene Krankheit – auskurieren musste, verpflichtet. Seine Art ist eine völlig andere. Bestens unterhalten werden wir trotzdem. Jede Betonung sitzt und besonders das die Stimme mit dem Tempo der Geschichte mitgeht, indem die Lesegeschwindigkeit in packenden Szenen erhöht wird, gefällt. Es gibt keine Ermüdungserscheinung und auf jeder CD wird auf gleichem Niveau vorgetragen, so wie es z. B. schon in „Illuminati“ der Fall war.

Die Verpackung bleibt leider ein Sorgenkind. Erneut finden wir ein Digipak vor, das instabiler gar nicht sein könnte. Das Design ist zwar eine Steigerung gegenüber Jewel-Boxen, aber was hilft das, wenn die Verpackung nicht richtig im Regal stehen bleibt und es kein Staubschutz mehr gibt, weil die CDs in Papp-Einschüben geschoben werden. Gutes Design, grausige Verpackung, die CD-Kratzer ebenso begünstigt, wie Staubanfälligkeit.

Fazit: Ein sehr düsterer Thriller, der im ersten Teil voll und ganz überzeugt und ab der zweiten Hälfte etwas übertrieben wirkt. Die Leistung von Herrn Pampel trösten darüber aber schnell hinweg. Auf allen 6 CDs wird eine grandiose Vorstellung gegeben, die nicht nur einmal im CD-Player landen wird.