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Helen Fielding

»Bridget Jones: Verrückt nach ihm« (gelesen von Ranja Bonalana)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Ranja Bonalana
Regie: Martin Freitag
Format: 1 mp3-CD
Länge: ca. 9 Stunden und 58 Min.
Herausgabe: März 2014
ISBN: 978-3-8445-1203-8
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Klappentext

Bridget Jones ist wieder da! Und das Leben scheint es gut mit ihr zu meinen: Sie hat einen aufregenden Job, sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleine Familie. Und sie ist frisch verliebt. Leider gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ihr Glück trüben. Ihr Job als Drehbuchautorin ist nicht nur aufregend, er bringt sie auch mit sehr seltsamen Menschen in Kontakt. Ihren Kindern fehlt der Vater. Und der Mann, an den Bridget ihr Herz verloren hat, ist über zwanzig Jahre jünger als sie ...

Hörbuch © 2014, Der Hörverlag

Rezension

Helen Fielding lädt uns erneut ein in die verrückte und manchmal auch unwirkliche Welt der Bridget Jones einzutauchen. Diesmal übertreibt die Autorin aber den Tagebuchstil. Die kurzen, fast stichwortartigen Sätze, machen es manchmal schwer eine Geschichte dahinter zu erkennen. Dies bessert sich im Verlauf, aber nicht, ohne dass die Autorin auf diesen Stil zurückfällt. Obwohl der Witz und Charme der Figur erhalten bleibt, gibt es weite Strecken, wo SMS und andere Kurznachrichten ausgetauscht werden und genauso kurz und abgehakt vorgetragen werden. Die Frage, ob Helen Fielding einfach nicht wusste, wie sie ihren Roman mit Ereignissen füllt, wirft sich daher automatisch auf. Überhaupt wirkt Bridget einfach nur wie eine Frau, die jeden Mann, der halbwegs gut aussieht, ins Bett zerren will, obwohl – oder gerade weil – sie Kinder hat und keinen Mann an ihrer Seite. Wer dieses Abenteuer genießen möchte, sollte nicht das Niveau und die Originalität des ersten Abenteuers erwarten und sich einfach darauf einlassen, ansonsten kann es sein, dass der Aus-Knopf schneller gesucht wird, als Bridget Sex hat. Was in diesem Roman wirklich sehr oft der Fall ist…

Ranja Bonalana, die mit ihrer frohen temporeichen Art auch dieses Hörbuch der Reihe vorträgt, rettet teilweise die Situation. Aus dem recht seltsamen Stil kann sie natürlich nicht mehr machen, aber dank der lustigen Art macht es großen Spaß zuzuhören, auch wenn die Fortsetzung deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Betonungen sitzen. Sie liest nicht, sie erzählt uns die Geschichte, als würden wir gute Freunde sein. Ein Stil, der auch schon die letzten Lesungen geprägt hat. Hänger, oder lustloses betonen gibt es nicht!

Das Hörbuch wird als mp3-CD-Version ungekürzt angeboten. Die Verpackung ist sehr dünn und kann nicht allein im Regal stehen. Wer ein Regal hat, das für CD-Hüllen genormt ist, hat das Problem, das das seltsame Format der Verpackung dafür sorgt, dass das Hörbuch nicht ins Regal passt. Schade das Designer wohl kein Regal haben, denn sonst wäre diese Format so nicht auf den Markt gekommen…

Fazit: Der Autogramstil macht es zunächst schwer sich einzufinden, doch dank einer guten Leistung der Leserin und dem gewohnten Humor kriegt das Hörbuch die Kurve. Es hat aber leider deutlich weniger Niveau als die vorherigen Romane.