Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Sabrina Janesch

»Ambra« (gelesen von Nina Reithmeier)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Nina Reithmeier
Regie: Martin Freitag
Format: 5 CDs
Länge: ca. 390 Minuten
Herausgabe: März 2013
ISBN: keine Angaben
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Klappentext

Als ihr Vater stirbt, erbt Kinga eine Wohnung in einer fernen Stadt am Meer - Danzig. Und einen Bernstein, in dem eine Spinne gefangen ist. Kein totes Insekt ist das, sondern eine leibhaftige Zeugin einer ungewöhnlichen Familiengeschichte. – Nach ihrem vielfach ausgezeichneten Debüt Katzenberge schreibt Sabrina Janesch die Chronik einer deutsch-polnischen Familie, die vom stetigen Wandel und einer dunklen Gabe geprägt ist. Fünf Jahrzehnte nach der Blechtrommel porträtiert sie eine Stadt, in die die rätselhafte Geschichte der Myszas eingeschlossen ist wie in einen Bernstein.

Hörbuch © 2013, Deutsche Grammophon Literatur, Berlin

Rezension

Nach ihren Debüt „Katzenberge“ geht Sabrina Janesch ganz ähnliche Wege, um uns erneut eine düstere Kriegsgeschichte zu präsentieren. Die Veränderung, die während des zweiten Weltkriegs Stück für Stück Land und Leute berührten werden beleuchtet. Wie im ersten Roman, so pendelt die Autorin auch in diesen Roman zwischen der aktuellen Gegenwart und der Vergangenheit. Im Gegensatz zum Erstlingswerk wirkt der zweite Roman – zumindest in der vorliegenden Hörbuchfassung – überladen. Sehr viele Figuren werden präsentiert. Ein wenig wird ein klarer roter Faden vermisst, auch wenn die Kapitel keineswegs langweilig geschrieben wurden. Echtes Tempo ist nicht vorhanden, es kommt zu leichten langatmigen Kapiteln. Ein wenig mehr Spannung hätte das Werk vertragen können.

Erneut liest Nina Reithmeier den Roman vor. Ihre Distanziertheit, ist diesmal keine Hilfe. Die etwas langatmigen Szenen, werden durch ihre Art des Lesens noch ein tick langwieriger. Leider wird versäumt ein wenig mehr auf das Tempo zu drücken, um den Roman lebendiger vorzutragen. An vereinzelten Stellen kommt die junge Schauspielerin aus sich raus, aber viel zu selten. Aus den normalen „Leseton“, kommt sie selten heraus. Die Betonungen sind solide.

Das Hörbuch wird in einer transparenten CD-Box präsentiert. Die CDs sind so perfekt von Staub geschützt, ganz anders, als die Konkurrenz, die immer mehr auf offene Pappverpackungen ausweicht. Das Design ist schlicht, aber durchaus ansprechend.

Fazit: Nur für Fans der Autorin zu empfehlen. Viele Begebenheiten und düstere Schilderungen. Obwohl die Geschichte interessant ist und die Erzählart ansprechend ist, fehlt es deutlich an Tempo, sowohl bei der Vorlage als auch bei der Leserin.